3. Artikel – 17.09.2023

Neustart, Löschen, Umschreiben …

Neustart, Löschen, Umschreiben …

Wir alle kennen das, oder? Man hat eine Idee. Sie spukt einem schon eine ganze Weile im Kopf herum und man wird sie einfach nicht los. Immer wieder drängt sie sich in die Alltagsgedanken hinein.

ABER!

Sie passt einfach nicht in die Geschichte. Oder doch?
Jede/r Autor/in hat, egal welche Schreibmethode er/sie verwendet, einen mehr oder weniger starken roten Faden, an dem er/sie sich entlanghangelt. Und dieses Fragment, das einen einfach nicht loslässt, würde alles durcheinanderwerfen.

Mein Tipp: Trotzdem aufschreiben! Und zwar in ein Extradokument. Diese neue Idee, Situation oder Figur ausarbeiten, kennenlernen.

Dann können beide Versionen miteinander verglichen werden und man kann entscheiden, welche die Bessere/Schönere/Spannendere ist.

Soweit so gut. Wenn es euch allerdings so ergeht, wie mir ab und an, dann erwächst daraus ein weiteres Problem… oder eher eine weitere Herausforderung:
Manchmal fallen mir Szene oder Situationen ein, die zeitlich, strukturell oder systemisch nur in einen Teil der Geschichte passen, den ich bereits geschrieben habe. Und dann muss dementsprechend das gesamte folgende Dokument angepasst werden. Hier ist das Verwenden eines Extradokuments tatsächlich Gold wert. Denn: Ich habe schon den Fehler gemacht, ganze Kapitel zu löschen weil sie nicht mehr passten oder mir die neue Idee besser gefallen hat, nur um dann festzustellen, dass mir Informationen fehlen, die ich in genau diese Kapitel gesteckt hatte… Das ist überaus ärgerlich. Vor allem ist es sehr zeitaufwendig, wenn man die Infos im Text behalten will oder muss (Beispiel: Wichtig für die weitere Entwicklung von Gesichte und/oder Figuren) Denn jetzt müssen diese Informationen neu in die Gesichte eingebettet werden.

Sollte es euch auch so ergehen, rate ich immer zu einer Ereignisauflistung. Ich habe das Anfangs tatsächlich handschriftlich gemacht. Es ist eine Stichwortsammlung, die die wichtigsten Stationen der Geschichte übersichtlich darstellt. Beispielsweise als Zeitstrahl. Das geht natürlich auch digital. Das muss jeder selbst wissen. Notiert unter den einzelnen Ereignissen, welche Figuren involviert sind, wer welchen Entwicklungsschritt gemacht hat und wie die Figuren zueinander stehen. Sollte dann besagte hartnäckige Idee dazwischenfunken, kann man auf einen Blick sehen, welche folgenden Ereignisse von dieser Änderung betroffen sind und dementsprechend anpassen.

Ich bin im Grunde jemand, der eine Geschichte einfach in medias Res beginnt. Ich mache mir zu Anfang kaum Notizen oder Gedanken darüber. Kurz: ich fange ein Projekt nicht an, indem ich erst einmal plotte. Ich schreibe einfach drauf los. Allerdings hat mein Roman – IOTA – Das Teilchen der Magie – mittlerweile schon über 500 Seiten. Und ich muss ehrlich gestehen, dass eine gewisse strukturelle Herangehensweise durchaus ihre Vorteile hat.

Ich hoffe, euch helfen diese Gedanken weiter.

Vielen Dank fürs Lesen