2. Artikel – 10.08.2023
Hilfe, meine Figuren leben!!
Kennst du das auch? Die Muse hat dich geküsst und auf einmal sprudelst du über vor Ideen. Es juckt dich in den Fingern, dich an den Rechner zu setzen und alles aufzuschreiben. Lose Fäden, die dich seit Wochen gestört haben finden plötzlich Anknüpfungspunkte und auf einmal wird dir klar, dass eine Szene, die bisher keinen Sinn gemacht hat, sich perfekt in die Geschichte fügt. Genau das ist mir vor ein paar Tagen passiert. Und was soll ich sagen? Ich konnte es kaum erwarten, mich hinzusetzen und zu schreiben. Als dann die Kinder endlich im Bett, die Küche aufgeräumt und alles für den nächsten Tag vorbereitet war, nahm ich mir vor mindestens die nächsten 2 Stunden zu schreiben. Da war es 21:00 Uhr. Es fühlte sich fantastisch an, die Finger über das Keyboard fliegen zu lassen.
… Das nächste Mal sah ich um 2 Uhr Nachts auf die Uhr.
!!! Was für ein Schreibmarathon!!!
Mit taten die Finger weh und ich schielte. Zufrieden aber hundemüde bin ich dann ins Bett gegangen. Die große Überraschung kam als ich mir am nächsten Abend die 4 (!) Kapitel, die ich geschrieben hatte, noch einmal durchlas. Gebannt, als erlebte ich die Geschichte zum ersten Mal, verschlang ich jedes Wort. Am Ende lehnte ich mich zurück und dachte: WAS zum Henker soll das denn? Wieso habt ihr das gemacht? Das wollte ich doch gar nicht!
Ich war total entgeistert. Der Plot einfach fesselnd. Es fügte sich alles spannend und perfekt zusammen.
ABER! Es war etwas völlig anderes als das, was ich mir ursprünglich ausgedacht hatte. Es schien als hätten meine Figuren ein Eigenleben entwickelt und wären von dem, von mir vorgegebenen, Pfad abgewichen.
Natürlich hatte ich Angst, dass jetzt einiges andere, was ich zuvor geschrieben hatte, nicht mehr passen würde. Vielleicht musste ich sogar größere Teile meiner Geschichte neu schreiben müssen? Doch weit gefehlt!
Tatsächlich nahm ich mir die Zeit den gesamten Roman in zwei Tagen noch einmal zu lesen.
Ergebnis: Es PASSTE! Perfekt! Besser als mein ursprünglicher Plan. Als habe die Geschichte ihre Umsetzung in die eigenen „Hände“ genommen und mich nur als „Mittel zum Zweck“ benutzt.
An diesem Punkt beschloss ich aus dem Roman eine Reihe zu machen. Denn durch die neuen Entwicklungsstränge ergaben sich Ereignisse, die wie gemacht waren für Folgeromane.
Fazit: Die Geschichte lebt im Autor und will erzählt werden. Und wenn man es zulässt und über den eigenen Tellerrand hinausschaut, dann ergeben sich ganz neue Perspektiven.
Danke fürs Lesen
Farben; Formen; Erinnerungen; Fantasie
Willkommen bei „der bunte Fuchs“. Macht es euch gemütlich und stöbert herum. Es gibt viel zu entdecken!